"In das Jahr 1882 fällt auch die Gründung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr, der ich (= der Pfarrer als Chronist, Anm.) als Gründungsmitglied mit 10 fl. beigetreten bin d. h. beitreten mußte; denn beim Nehmen sind die Leutchen hier viel bereitwilliger als zum Geben, nach dem Spruche der Russbacher: "Nehmen ist seliger als Geben". Durch Intervention des Feuerwehrhauptmanns von Hadersdorf bei Wien (Westbahn) erhielt die hiesige Feuerwehr zum Ankauf einer Spritze /:nach dem neuen System:/ einen Betrag von 300 fl. von einer sehr wohltätigen Frau Baronin Pechy von Hadersdorf.Nachdem wir und d. h. ich, Herr Bürgermeister Johann Binder und der Feuerwehrhauptmann von hier, Anton Schörg, uns für diese gnädige Spende persönlich bedankten, überreichte nach einer ziemlich langen, sehr freundschaftlichen gehaltenen Conversation die Frau Baronin mir ein Couvert mit einer Spende von 500 fl. für den hiesigen Verein. Mit 800 fl. ging es nun schon leicht, eine neue Spritze zu besorgen. Jetzt wird fleißig damit geübt, damit, wenn sie notwendig zu unserer Hilfe arbeiten soll, sie auch diese Dienste leistet, die wir von ihr erwarten. Bemerkenswert ist wohl der Tag der Einweihung dieser Spritze. Sr. Hochwürden, der Hochverehrte Herr Patron, Franz Hirsch, hatte die Güte, die Benediction unter zahlreicher Assistenz und im Beisein einer nach Tausenden zählenden Menschenmenge vorzunehmen. Der Tag war ein prächtiger Frühlingstag, sodaß nach meiner Berechnung sich infolge des schönen Wetters gegen 4.000 Menschen sich verleiten ließen, dieser unserer localen Feier beizuwohnen. Unsere Freiwillige Feuerwehr war die sechste Freiwillige Feuerwehr im Feuerwehrbezirk Stockerau. Vor Niederrussbach wurden beispielsweise nur Stockerau (1869), Grafendorf (1870, heute Stockerau), Spillern (1872), Niederfellabrunn (1875) und Obermallebarn (1881) gegründet. Im Gründungsjahr erhielt die hiesige Feuerwehr auch ein Zeughaus. Die Einweihung nahm der hochverehrte Herr Hochwürden Franz Hirsch vor. Die Uniformen waren damals einheitlich im beigen Drillich-Stoff gehalten."
Im Gründungsjahr erhielt die hiesige Feuerwehr auch ein Zeughaus. Die Einweihung nahm der hochverehrte Herr Hochwürden Franz Hirsch vor. Die Uniformen waren damals einheitlich im beigen Drillich-Stoff gehalten.